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Erquickte Gäste beim Jahresempfang

  • Hielten die Andacht zum Jahresempfang: Propst Sönke Funck (links), Präses Dr. Maike Tesch und Propst Matthias Krüger.

Rendsburg – Erstmals feierte der Ev.-Luth. Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde seinen Jahresempfang im Sommer. Rund 120 Menschen aus Kirche, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung in die Christkirche Rendsburg.

Die kurze Andacht, gehalten von der Präses der Kirchenkreissynode Dr. Maike Tesch sowie den Pröpsten Sönke Funck und Matthias Krüger, drehte sich um das Bibelzitat „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Heiko Henrich und die Jazz-Combo „Just Friends“ rahmten die Wortbeiträge mit ungewohnten Tönen und begleiteten den Gesang der Gemeinde.

Dem Bibelzitat hielt Propst Matthias Krüger eine andere Vision von Kirche entgegen: „Wenn wir von der Komm-Struktur zur Geh-Struktur wechseln, hinausgehen auf die Straßen, kann das heilsame Wort zu den Menschen gebracht werden.“ Als Zeitansage gegen ungleiche Wohlstandsverteilung im Land, gegen Antisemitismus und rechtsradikale Tendenzen, gegen Ausbeutung und Menschenverachtung, für die Liebe Gottes und der Menschen untereinander ohne Aus- oder Abgrenzung. Denn das Zitat mache deutlich, dass es keine Vorbedingungen dafür gebe, wer kommen dürfe.

Präses Dr. Maike Tesch betonte ebenfalls, dass es reiche, Mensch zu sein, um im Sinne des Zitates erquickt zu werden. Einzig das Kriterium „mühselig und beladen“ sei zu erfüllen, aber: „Gar keine Schwierigkeit, dieses Kriterium zu erfüllen. Diese Gesellschaft braucht ganz dringend ein Tempolimit.“ Sie mahnte, eins nach dem anderen in Ruhe zu machen, um dann auch Wirkung zu erzielen: „Unsere begrenzte Energie einsetzen, unsere Ressourcen achten“.

Dem zwischenmenschlichen Aspekt widmete sich Propst Sönke Funck in seinem Beitrag: „Wirklich nötig für die Mühseligen und Beladenen war die Nähe, die Jesus zeigte. Jesus gibt keine Ratschläge, sondern Nähe – das macht ihn zum Heiland. Weil es das ist, was Menschen in Not brauchen.“ Er riet, sich das abzuschauen: „Wir müssen niemandem etwas raten oder kluge Sätze sagen. Was wirklich hilft, ist Nähe. Unaufgeregtes da Sein. Nähe miteinander aushalten. Das zeigt meinen Nächsten auch, dass ich sie mag.“ Abschließend sang die Präses den Segen.

Auf dem Rasen vor der Christkirche spielte die Jazz-Combo im Licht der sinkenden Sonne und wer wollte, konnte unter anderem noch ein paar Worte mit Bischof Gothart Magaard wechseln. Dabei erquickten sich die Gäste mit alkoholfreien Cocktails, serviert von Jims Bar (Jugendkirche Rendsburg und Umgebung) sowie Pfannkuchen und Getränken von den Gettorfer Pfadfinder*innen.

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